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1. Welle
Bis vor wenigen Jahrzehnten galten Anwaltskanzleien noch als unbestrittene Anbieter von Rechtsdienstleistungen. Die Kunden haben dann jedoch begonnen, ihre eigenen internen Rechtsabteilungen zu gründen und kontinuierlich weiter auszubauen. Heute erledigen diese bereits bis zu 75% der beim Kunden anfallenden Rechtsarbeiten. Es gibt natürlich zahlreiche Gründe, weshalb die Kunden so reagiert haben. Auf jeden Fall müssen sie mit den auf dem Markt zur Verfügung stehenden Angeboten unzufrieden gewesen sein. Sie haben deshalb entschieden, zu handeln und ihre Probleme selber zu lösen. Viel interessanter scheint mir jedoch die Frage, weshalb die externen Anwälte als ehemals exklusive Anbieter es zugelassen haben, dieses Marktpotenzial widerstandslos aufzugeben. Geschah dies bewusst basierend auf strategischen Überlegungen, war es mangelndes Interesse an diesen Arbeiten oder schlicht nur ein Versehen? Fakt ist, dass die externen Anwälte einen substantiellen Marktanteil aufgegeben haben, und vermutlich für immer.
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2. Welle
Als ob das nicht schon genug wäre. Gegenwärtig baut sich eine zweite Welle bestehend aus sogenannten alternativen Rechtsdienstleistern auf, die jetzt die beiden traditionellen Rechtsanbieter, also Kanzleien und Rechtsabteilungen, herausfordern. Dazu zählen zum Beispiel Finanzdienstleister, die ihren Kunden Rechtsdienstleistungen erbringen, Rechtsschutzversicherer, die Rechtsarme der grossen Revisionsgesellschaften und natürlich alle anderen Anbieter, die sich grob unter den neuen Begriffen NewLaw oder LegalTech zusammenfassen lassen. Diese alternativen Anbieter haben begonnen, erste Teile des Rechtsmarktes zu besetzen, und sie äussern die Absicht, schnell weiterwachsen zu wollen.
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Executive School Studiengang:
Law & Management
Management for the Legal Profession
Betriebswirtschaftliche Kompetenzen für Juristinnen und Juristen mit Anschluss zum EMBA
Die Frage ist deshalb, ob und wie sich die beiden klassischen Rechtsdienstleister darauf vorbereiten können und wollen, um ihre Position zu halten. Für Anwaltskanzleien ist die Herausforderung noch viel grösser, weil sie – aus Sicht der Kunden – weder besser noch günstiger scheinen als die anderen beiden Alternativen. Auf jeden Fall stehen dem Rechtsmarkt weiterhin interessante Zeiten bevor.
Für einen einfachen Chart hierzu und mehr Informationen vergleiche die beiden Artikel BusinessLawMagazine, No 1, March 1, 2018 (englisch) und Anwaltsrevue, 1/2018 (deutsch).
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