Ende März übernimmt Bruno Mascello von Leo Staub das Amt des akademischen Direktors des Bereiches Law and Management der Executive School der Universität St.Gallen. Leo Staub mischte den Markt für rechtlichen Dienstleistungen mit seiner BWL-Perspektive schon Mitte der 90er Jahre auf. Neuland betrat er damals mit diesen Themen und traf damit den Puls der Zeit – bis heute. Die digitale Transformation macht heute auch vor Anwaltskanzleien und Rechtsabteilungen nicht Halt und wirkt als Katalysator wirtschaftlichen Arbeitens. Die von Leo Staub initiierte und vom ganzen LAM Team weiter entwickelten Weiterbildungsprogramme für Anwältinnen und Anwälte, aber auch für Führungskräfte mit Interesse an Wirtschaftsrecht, erfreuen sich bis heute grosser Beliebtheit. Ein Interview mit Leo Staub und Bruno Mascello.

Law and Management (LAM) – von der Gründung bis zur Stabübergabe und darüber hinaus

Leo Staub – wie sind Sie akademischer Direktor des Bereiches Law and Management der Executive School geworden?

Ich hatte ganz einfach Glück. Peter Gomez, der damalige Rektor der Universität St.Gallen, erkannte das Potential der Themen an der Schnittstelle von Recht und Management und bat mich, ein Weiterbildungsangebot aufzubauen. Ich war mit meinem akademischen und praktischen Rucksack zur richtigen Zeit verfügbar.

Was sind Ihre Errungenschaften im Bereich Law and Management?

Es ist uns wohl gelungen, für die HSG in Europa eine Vorreiterstellung in der Entwicklung des Themas Legal Management einzunehmen. Zusammen mit einigen wenigen Universitäten in den USA, im UK und in Australien dürfen wir daran mitwirken, das Thema voranzubringen.

Wie war der Bereich bei der Gründung 2006 aufgestellt?

Das Thema existierte in der akademischen Welt vor Mitte der 90er-Jahre schlicht nicht. Erst vor rund 25 Jahren begannen Universitäten, sich für die betriebswirtschaftliche Durchdringung des Rechtsmarktes zu interessieren. Wir durften diese Entwicklung von Anfang an mitprägen. Dass uns die HSG 2006 die Chance gab, hier mitzuarbeiten, erfüllt mich mit grosser Dankbarkeit.

Wo werden Sie mit Ihrer Arbeit Spuren hinterlassen?

Ich freue mich, wenn immer mehr Anwältinnen und Anwälte in Kanzleien und Rechtsabteilungen ihre Arbeit als Beitrag zur Schaffung von ökonomisch messbarem Mehrwert für Unternehmen und Privatpersonen begreifen und sich an diesem Anspruch auch messen lassen. Ebenso befriedigend ist es zu sehen, dass Führungskräfte und Unternehmen rechtliche Einflussfaktoren auf Management-Entscheidungen nicht mehr nur als Risiko, sondern auch als Chance verstehen.   

Was wünschen Sie sich für die Zukunft für LAM?

Legal Management ist immer noch eine sehr junge akademische Disziplin. Ich wünsche mir, dass sie im akademischen Leben unserer Universität und global noch stärker verankert wird und die HSG deren Beitrag zur internationalen Sichtbarkeit der Universität auch in Zukunft anerkennt.

Was sind Ihre persönlichen Pläne?

Ich werde weiterhin an der Executive School unterrichten. Für einige Zeit weiterführen werde ich auch meine Aktivitäten an der Universität Zürich und an der University of Miami School of Law. Hinzu kommen einige Verwaltungsratsmandate, die mich fordern und mir Spass machen. Und besonders freue ich mich auf mehr Freizeit. Ich bin begeisterter Grossvater, der sein Bestes geben wird, dass die Grosskinder Fahrrad fahren, Karten spielen und Skifahren lernen.

 

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Bruno Mascello, Ende März übernehmen Sie den Stab von Leo Staub als akademischer Direktor. Wo gibt’s Herausforderungen?

Inhaltlich werden wir innovativ bleiben, d.h. aktuelle Bedürfnisse im Weiterbildungsmarkt erkennen, aufgreifen und umsetzen. So haben wir schon in der Vergangenheit erfolgreich unser Portefeuille mit immer neuen Kursangeboten laufend ausgebaut, wie z.B. in den Bereichen Verhandeln, Compliance, Datenschutz und Legal Tech. Überdies werden wir uns veränderten Bedürfnissen der Teilnehmenden stellen, die allenfalls andere Formate bevorzugen oder zumindest Neues ausprobieren wollen. Schliesslich wird sich zeigen, ob die Erfahrungen mit der gegenwärtigen Corona-Situation auch seine Spuren in der Weiterbildung hinterlassen wird. Nachdem das Arbeitsleben nun schlagartig auf breiter Front ins Homeoffice verschoben wird, werden viele zwingenderweise eine neue Online-Erfahrung machen. Das wird den Präsenzunterricht natürlich nie vollständig verdrängen können, weil gerade in der Weiterbildung die Klassenerfahrung, der aktive Austausch mit Referierenden und Teilnehmenden, das Weiterbildungserlebnis vor Ort und vor allem die wichtigen Netzwerkaktivitäten nur, beziehungsweise deutlich besser, in unmittelbarer Nähe funktionieren.

Wohin geht die Reise?

Wir sind exzellente Schnittstellen-Provider, die schnell und kompetent auf Neuerungen reagieren. Die Schnittstelle von Recht und Betriebswirtschaft wird bereits gut bedient, und wir werden unser Angebot in diesen Bereichen laufend weiter ausbauen. Ferner werden wir den Ausbau unserer Kernkompetenz, verschiedene Disziplinen miteinander verbinden zu können, weiterentwickeln. So erweitert sich die HSG gerade in den Bereichen Medizin und Computer Sciences, was sicher auch interessante Möglichkeiten in der Weiterbildung eröffnen wird. Wir werden vermehrt auch neue Kundengruppen ansprechen, die z.B. kürzere bzw. online Formate suchen. Schliesslich werden wir unsere verschiedenen Angebote weiterhin auch massgeschneidert für verschiedene Kunden anbieten.

Was begeistert Sie an dieser Position?

Bildung hat für mich stets eine sehr grosse Bedeutung gespielt. Ich bin vom Weiterbildungsvirus infiziert. So war und bin ich selbst regelmässig Teilnehmer von Weiterbildungen und habe diese nie davon abhängig gemacht, ob sie mir mein Arbeitgeber bezahlt. Mit Offenheit und Neugier möchte ich meinen Geist jung halten und diese Beweglichkeit auch im Tagesgeschäft und im Team einbringen. Genau das macht jeden zum besseren, erfolgreicheren und agilen Mitarbeitenden. Den Teilnehmenden unserer Kurse möchte ich helfen, dieses Feuer zu entfachen bzw. weiter brennen zu lassen, damit die Begeisterung für Wissen anhält und einen nachhaltigen Effekt erzielt.

Welchen Beitrag möchten Sie mit dem LAM-Team leisten?

Ich freue mich sehr darauf, mit dem ganzen Law und Management Team weiterhin dafür zu sorgen, dass alle Weiterbildungsinteressierten mit unseren Angeboten geistige Herausforderungen finden, Inspiration erfahren und mehr als genug «Food for Thought» erhalten, um auf diese Weise einen wertvollen Beitrag zu ihrem beruflichen und privaten Weiterkommen zu leisten. Oder einfacher ausgedrückt: Unser Wissen soll bei jedem Studenten und Teilnehmenden die versprochene Wirkung erzeugen.

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